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  • Manu

Was drin ist, merkt man erst, wenn man auf die Tube drückt

Mal ehrlich, es gibt Seiten in mir, von denen du unter keinen Umständen erfahren sollst. Von denen ich nicht will, dass sie irgendjemand sieht. Um genau zu sein, verschließe ich selbst meine Augen davor. So gut es geht will ich versteckt halten, was im Verborgenen ist – koste es was es wolle.

Doch was, wenn sich Umstände ändern und sich Ungewissheit breit macht? In Zeiten wie wir sie gerade erleben, versteht man wohl am besten, von was ich hier schreibe. In Schwierigkeiten und dann, wenn es hart auf hart kommt, zeigt sich, was sich wirklich unter der Oberfläche eines scheinbar perfekten, lückenlosen Lebens abspielt. Denn wo sich Furcht einschleicht, fängt an die Liebe zu erkalten. Aber das hätte ja keiner ahnen können.

Ehe wir uns versehen, sind Nächstenliebe und Barmherzigkeit der Angst um unser eigenes Selbst gewichen. Wird auf einmal deutlich, was in Notzeiten wirklich trägt? Was uns wirklich Halt gibt? Ob wir wirklich feststehen und beständig sind, wie wir bisher zu glauben meinten?

Für mich ist besonders entscheidend, worauf ich meinen Fokus richte, wenn ich Zeiten erlebe, in denen alles um mich herum erschüttert wird. Was inspiriert meine Gedanken und Gefühle? Mit was fülle ich mein Herz? Was gebe ich Raum in meinem Herz? Spendet mir das, über was ich nachsinne Vision und Hoffnung? Denn genau diese – Vision und Hoffnung – gehen verloren, wenn Unsicherheit und Furcht versuchen mich zu infizieren. Wen lasse ich in solchen Zeiten meine Realität bestimmen? Denn die Wahl, welchen Umständen ich erlaube in mein Leben zu sprechen, bestimme ich selbst.

In Zeiten von Unsicherheit, Schmerz oder Gegenwind gilt es genau daran festzuhalten: an einer Vision, einer Bestimmung oder einem Ziel, auf das ich zulaufe. Wenn sich Umstände vor mir auftürmen und mir die Sicht versperren, ist es das, worauf es ankommt. Denn die Dinge, auf die ich hoffe, sehe ich nicht greifbar vor mir. Aber im Festhalten auf das was kommen wird, gibt die Hoffnung selbst schwierigen Zeiten eine Bedeutung.


Wie gut das Fundament ist, auf das ich mein Leben aufgebaut habe, sehe ich daran, wie viel Frieden ich in mir habe. Kann ich inmitten eines Sturms ruhen? Wie gut kann ich meinen Frieden behalten, wenn um mich herum ein Sturm tobt? Wie weit trägt mein Frieden, wenn er getestet wird?

Noch deutlicher sehe ich, auf welchen Grund ich gebaut habe, anhand der Liebe, die in meinem Herzen entgegen aller Furcht sichtbar wird. Wie tief bin ich in der Liebe verwurzelt? Wie sehr ist meine Liebe um mich selbst besorgt? Sehe ich die Menschen um mich herum und kann ich ihnen Sicherheit geben? Die Größe meiner Liebe zeigt sich daran, wie viel ich bereit bin zu geben, selbst wenn es mich etwas kostet. Daran erkenne ich, wie fest ich stehe, denn zu lieben vermag ich nur aus einer Haltung von Stärke.

Mal ehrlich, ist das nicht alles ziemlich weit hergeholt? Wer sieht so tief in mein Herz und erkennt, was in mir ist? Ich selbst weiß ja oft nicht einmal, was wirklich in mir vorgeht. Wer gibt mir den Halt, der nötig ist, um aus unsicheren Zeiten gestärkt hervor zu gehen und meine Vision und Hoffnung nicht zu verlieren? Ich muss eingestehen: mich auf meine eigene Kraft zu verlassen reicht bei Weitem nicht aus.

Schaue ich auf die Umstände, die ich sehe, so wird mich meine Hoffnung enttäuschen. Ist mein Herz aber gegründet auf dem, der von Anfang an war, so gründet sich meine Hoffnung nicht auf die Dinge, die ich sehe, sondern auf Dinge, die ewig sind. Lasse ich seinen Frieden mein Herz regieren – einen Frieden, der jeden Verstand übersteigt – so kann mich kein Sturm erschüttern. Bin ich gegründet in seiner Liebe, dann wird mich meine Hoffnung nicht beschämen.

Es ist wahr: er kennt mich durch und durch. Nichts ist ihm verborgen, denn er ist größer als mein Herz. Wie gut, dass er meinen Sinn erneuert und mir seinen Frieden gibt. Wie gut, dass er mein Herz verändern kann und ich Ihm immer ähnlicher werde. Suche ich Ihn, so werde ich mehr und mehr erkennen, wie ich jetzt schon erkannt worden bin. Er wird mich in seiner Liebe gründen, denn es gibt keine größere Liebe als diese, das Er sein Leben für mich gegeben hat. Er ist mein Frieden und die Liebe selbst, der Grund, der feststeht und niemals erschüttert wird - Jesus.




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